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206 Route 3.JERUSALEM. Grabeskirche.zeichnet diesen Ort als denjenigen, wo Jesus in der Gestalt des
Gärtners der Maria Magdalena erschien (Joh. 20, 14 ff. ); den Stand-
ort
Jesu bezeichnet ein Marmorring in der Mitte, den der Magdalena
ein ähnlicher gegen den nördlichen Ausgang des Gemaches. Im Be-
sitz
dieses heiligen Ortes sind die Lateiner; ihre Hauptkapelle, in
die wir vermittelst vier runder Stufen hinaufsteigen, lehnt sich
nördlich daran an. Sie heisst die Erscheinungskapelle (Pl. 20),
denn hier soll Jesus nach seiner Auferstehung seiner Mutter er-
schienen
sein; die Entstehung dieser Kapelle fällt in das 14. Jahr-
hundert
. Gleich rechts beim Eintritt (also O.) steht ein Altar, in
welchem ein Stück von der Geisselungssäule aufbewahrt wird; es
ist bei der herrschenden Dunkelheit schwer, dasselbe wahrzuneh-
men
. Die Geschichte der Kapelle ist eng mit der dieses Säulen-
Stückes
verflochten, mehr als mit der Erscheinung Jesu oder der
Sage, dass hier das Haus des Garteneigenthümers Joseph von Ari-
mathia
gestanden habe. Die Säule wurde früher im Hause des
Kaiphas gezeigt; erst seit der Zeit der Kreuzfahrer ist sie hier zu
treffen; nach den Berichten der Pilger muss sie ziemlich oft ihre
Farbe und ihre Grösse gewechselt haben, abgesehen davon, dass
eine ähnliche Säule in Rom gezeigt wird. Auf der Nordseite be-
findet
sich ein Eingang für die Lateiner.

Wenn wir die Kapelle verlassen, haben wir linker Hand den
Eingang in die lateinische Sacristei (Pl. 21); dort werden noch
der Degen und die Sporen Gottfried’s von Bouillon gezeigt, ebenso
sein Kreuz, Alterthümer von zweifelhafter Aechtheit, die bei der
Aufnahme von Rittern in den seit den Kreuzzügen bestehenden
Orden des heil. Grabes verwandt werden. Die Sporen sind 0,20?
das Schwert ist 0,80m lang und hat einen 0,13m langen Griff von
einfacher Kreuzform.

Indem wir nun wieder nach Süden gehen, haben wir uns klar
zu machen, dass wir zur Linken die Kreuzfahrerkirche haben,
d. h. ein von der Grabeskirche ursprünglich getrenntes Gebäude. Die
Kirche hat einen halbrunden Chor mit Umgang gegen Osten. Die
spitzbogigen Fenster und Arcaden, Bündelpfeiler und Kreuzgewölbe
tragen alle Kennzeichen des französischen Uebergangsstyls unter
Einfügung arabischer Details. Der Bau ist von einem Meister Jour-
dain
zwischen 11401149 aufgeführt; die einfache edle Anlage
des Chors (ähnlich dem Chor der Abtei Heisterbach bei Bonn) ist
jedoch durch den Restaurationsbau von 1808 gestört worden.


14. Und als sie das sagte, wandte sie sich zurück, und siehet Jesum
stehen, und weiss nicht, dass es Jesus ist. 15. Spricht Jesus zu ihr: Weib,
was weinest du? wen suchest du? Sie meinet, es sei der Gärtner, und
spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du
ihn hingelegt? so will ich ihn holen. 16. Spricht Jesus zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich um, und spricht zu ihm: Rabbuni; das heisst, Meister.
17. Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht
aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern, und
sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater, und zu eurem Vater, zu
meinem Gott, und zu eurem Gott.